Alle Beiträge von Rude

Rude mag Musik, Hamburg und Lästerliches, Oberbekleidung und Reisen, und schreibt deshalb hin und wieder über genau diese Dinge. Er führt ein geheimes Doppelleben als Software-Entwickler.

And now, ladies and gentlemen…

Heute debutierte das Körrie Kantner Projekt, mit deutschsprachigem Swing/Pop/Blues/Funk und Eurem geneigten Blogger am Bass. Im Rahmen eines außerordentlich vielseitigen Bandabends (Swing, Metal, Humpta-Folk und einer Art Hiphop) im Bürgerhaus Wilhelmsburg in Hamburg brachte das Septett (heißt das so? Zwei Bläser waren leider verhindert, eigentlich ist es also ein Nonett… verdammt, bei den geraden Zahlen wüsste ich es) das von den nachmittäglichen Podiumsdiskussionen (ich glaube, es ging um Lärm in Wilhelmsburg, wie passend) ermüdete Publikum wieder auf die Beine.

Und sogar das für den Bass recht abenteuerliche "Sonnenschein" haben wir ohne größere Fehler durchbekommen.

Zukünftige Auftrittstermine werden an dieser Stelle gewiss bekanntgegeben.

Parlez-vous zweinull, señor?

Web 2.0 Expo Europe 2008Prächtig! Mein Themenvorschlag wurde angenommen und in die Schedule aufgenommen – unter dem vollen Titel "Parlez-Vous Zweinull, Señor? – Providing Cross-National and Multi-Lingual Web Communities" werde ich am 22. Oktober bei der Web2.0Expo von O’Reilly in Berlin einen Vortrag zum Thema "Sprach- und länderübergreifende Web Communities" halten.

Spannendes Thema (finde ich) – wie gehe ich vor, wenn ich eine länderübergreifende Community (womöglich mit unterschiedlichen Länder-Instanzen) aufbauen möchte, deren User naturgemäß unterschiedliche Muttersprachen und unterschiedliche (oder eben gleiche) lokale Interessen haben? Wie funktionieren Suche oder Tagging möglichst sinnvoll in solchen Sites? Wie gestalte ich Inhalts- und Navigationsarchitektur?

Nun denn… die Registrierung ist eröffnet. Mal sehen, wieviele Zuhörer sich zum Besuch eines 9-Uhr-Morgens-Vortrags entschließen können.   ;-)

Torben Frederik Ravn

Die relative Ruhe, die auf ravn.de herrscht, täuscht.

Am Donnerstag, den 10.7. kurz nach 4 Uhr nachmittags wurde unser Sohn Torben Frederik Ravn geboren.

Wir sind hin und weg von dem kleinen Geschöpf, das zwar nicht besonders nach seinen Eltern, aber zumindest für Elternaugen unsagbar niedlich aussieht.

„Torben“ bedeutet so etwas wie „der Held des Donnergottes“. Bislang donnert’s noch nicht so: Torben ist offenbar bei bester Laune, gesund und hungrig, und alle Beteiligten sind wohlauf.

Trivia: Der Name zählt bei 18 Buchstaben nur enttäuschende 32 Punkte beim Scrabble (obwohl bei der Länge ein paar doppelte Wortwerte drin sein sollten), und ergibt als sehr schönes Anagramm „VERDORBEN FRANKIERT“ (ohne den zweiten Vornamen ergibt sich „BARON NERVT“).

Wasserspiele

Ein halbstündiges Kabarettprogramm für einen Slot auf dem Wedeler Hafenfest, klingt eigentlich nach einer Fingerübung. Da gerade Urlaubszeit ist, war kein Bassist aufzutreiben, und die Flöte war auch grad verhindert, daher haben Till und ich das musikalisch zu zweit bestritten (Klavier und Schlagzeug).

Wahrscheinlich haben wir den Göttern zu wenig Opfer gebracht, auf jeden Fall fand die Veranstaltung im durchgehenden Starkregen statt. Der Regen war so laut, dass man weder Schauspieler (mit Mikrofonen) noch die Musik hören konnte. Schade — die Sketche waren großenteils sehr gut.

Faszinierend an Wedel ist jedoch, dass die Bürger sich von so einer normalen Sintflut nicht weiter beeindrucken lassen. Die meisten sind zwar unter die angrenzenden Bierstände geflüchtet und haben von dort aus weiter zugeschaut, wie Bühnenaufbauten und Schauspieler langsam in den Fluten versinken, aber ein paar Handvoll Menschen haben einfach ihren Regenschirm aufgespannt (bringt gar nichts) und sind zufrieden sitzengeblieben. Das nenne ich Solidarität mit Kulturschaffenden!

Outdoorkabarett

Die Wedeler Kulturnacht ist zuende gegangen, und zumindest am Theater Wedel waren definitiv mehr Zuschauer als Wedel Einwohner hat. Glaube ich.

In halbstündigem Wechsel zeigten Theater, Travestie, Lyrik, Impro und auch das Kabarett, was sie drauf (Impro) oder drunter (Travestie) hatten, und das Kabarett verwöhnte seine Zuschauer mit politischen Themen der beiden letzten Saisons.

Eine besondere Herausforderung für Schauspieler, Musiker und Zuschauer bestand darin, dass ein Teil der Show draußen stattfand, auf einer nur wenige Quadratmeter großen Bühne. Die Musiker spielten größtenteils im Blumenbeet, und die Zuschauer nahmen zum Teil auf dem Hausdach Platz.

Ein wunderbarer Abend bei prächtigem Wetter an der frischen Luft. Ein paar kleine Käfer beendeten den Tag als Viertelnoten auf dem Leadsheet eines guten Stücks Musik. Auch ein erfülltes Leben.

Kultureller Quickie

Anlässlich der 1. Wedeler Kulturnacht gibt es jetzt am Sonnabend, den 31.5. im Theater Wedel eine Kurzversion unseres Kabarettprogramms (2 x 25 Minuten aus den Programmen „Wahllos“ und „Wenn Du nicht kannst, lass mich mal„), einmal um 18.30 Uhr und einmal um 21.00. Mit dabei sind Till (Schlagzeug) und Torben (Bass), meine Wenigkeit (Klavier) und natürlich die Schauspieler.

Wer grad in der Nähe ist oder gern Auto fährt ist herzlich willkommen.

Kompositionslehre



Ein namhafter Besprechungskeks­hersteller schmückt seit neuestem sein Oeuvre „Selection“ mit einem Hinweis auf eine „verbesserte Komposition“.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Schöpfungshöhe einer Kekspackung diese Wortwahl wirklich rechtfertigt, stelle jedoch fest, dass Kompositions­verbesserung viel zu wenig betrieben wird. Mir fallen aus dem Stegreif eine ganze Reihe Kompositionen ein, die stark verbesserungsfähig wären.

Da gibt es klassische Komponisten, deren Werke, nun ja, „für ihre Zeit innovativ und überwältigend waren“ — mit anderen Worten, nicht zu gebrauchen. Hin und wieder nimmt sich in der Tat jemand einem solchen Werk an und pfriemelt solange dran rum, bis es einigermaßen klingt. Jedoch steht dann auf dem Notenheft meist etwas wie „153., vollkommen überarbeitete Auflage“. Viel werbewirksamer wäre doch da ein kleines Fähnchen „verbesserte Komposition“!

Ich denke, für Kompositionsverbesserer gibt es viel zu tun. Jeder, der einmal das Autoradio angeschaltet hat, kann dies bestätigen. Sofern er in dem knappen Zeitfenster zwischen Radiostationsjingle und Zuhörervotingwerbung ein versehentlich eingestreutes Stück Musik wahrnehmen konnte.

Bei der sehr sorgfältigen Analyse des Kekspackungsinhalts konnte ich übrigens keinen entscheidenden kompositorischen Eingriff in den Urtext der „Selection“ feststellen.

Jetzt ist mir schlecht.

Heavy Metal in der Botanik

Nein, damit meine ich nicht das Wacken Open Air, sondern das Gewächs, das sich mir heute im Botanischen Garten Klein-Flottbek präsentierte. Ehrlichgesagt weiß ich nicht mal, ob jetzt die vertrockneten Stengel oder das Grünkraut auf den Namen „Heavy Metal“ hören, aber dessen Kombination mit den Worten „Panic“, „Zierform“ und „Wild Art“ auf diesem Schild gefällt mir außerordentlich gut.

Na gut, Rutenhirse ist wohl in der Tat nicht so zierend. Ich werde im Sommer wieder vorbeischauen und mir das Zierexemplar ansehen. Gleich wenn ich von Wacken zurückkomme.