Wer hat’s erfunden? Heute: Mikrowellenkäsefondue

Auch früher haben Weltbereisende schon immer ihren Daheimgebliebenen von ihren Abenteuerfahrten die Wunder fremder Länder mit nach Haus gebracht: Indianerschmuck, exotische Pflanzen, fragwürdige Aphrodisiaka.

Entwa in die letztgenannte Gruppe fällt auch mein heutiges Mitbringsel aus dem Migros-Markt im Flughafen Zürich: Original Appenzeller Käsefondue im Kunststoffbecher für die Mikrowelle!

Was benötigt man? Pro Person eine Plastikdose von dem Zeugs (Weißwein und Obstbrand ist schon drin), sicherheitshalber noch etwas Kirsch (der 95’er Etter ist vielleicht im Grunde etwas schade dafür, aber was soll’s.) und ein Weissbrot (gibt’s ebenfalls am Züricher Flughafen).

Die Zubereitungsanleitung auf der Packung schreibt vor, das Plastikbehältnis auf einen Teller zu legen, wenn man es in die Mikrowelle schiebt. Das ist auch ein guter Tipp, denn schon wenige Sekunden nach Ablauf der eidgenössisch vorgeschriebenen Garzeit befindet sich das Meiste der Käsepampe irgendwo ausserhalb des Bechers. Ja, der Schweizer weiß schon, dass eine Minute genau 60 Sekunden hat, und keine länger. Jeder, der schon mal dreißig Sekunden nach angekündigter Abfahrzeit seiner Bahn an einem Schweizer Bahnhof ernsthafte Hoffnung hatte, die Bahn noch zu bekommen, weiß, wovon wir reden.

Nun wieder zum Fondue. Erstaunlicherweise ist dies gar nicht schlecht, die zunächst winzig erscheinende Portion liegt zudem anständig schwer im Magen, so dass wir von der Zubereitung einer weiteren Portion Abstand genommen haben. Einiziger Nachteil ist, dass der beste Teil des Käsefondues — das Auskratzen des Caquelon mit dem krebserregenden Bodensatz — leider ausfällt.

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