Archiv der Kategorie: WWW

10 Jahre propellerhead

Heute vor zehn Jahren habe ich mich selbstständig gemacht! Viele wechselnde Gesichter, Technologien, Kunden und Projekte kommen und gehen gesehen.

Dass dieses Jubiläum ansteht, ist mir vor ca. drei Monaten aufgefallen, aber erst heute nachmittag wieder eingefallen. Da musste dann also schnell noch ein Jubiläumsvideo produziert werden. Den Anzug, den Propeller und die Kerzen von damals besitze ich gottseidank noch. Wohlsein!

Keimzelle mit zwei Buchstaben?

Ich nutze ein paar freie Tage, um meine Versäumnisse des letzten Jahrzehnts aufzuarbeiten: So wird der schon etwas betagte Kreuzworträtselgenerator „RudeXWord“ neu kompiliert und so um den Faktor 20 beschleunigt. Und auch das Webfrontend wird mal modernisiert, auf jQuery umgestellt und so für aktuelle Browser optimiert.

Das Ergebnis kann sich der geneigte Rätselfreund (oder Algorithmengeek) beim Asterix-Kreuzworträtsel angucken.

Parlez-vous zweinull, señor?

Web 2.0 Expo Europe 2008Prächtig! Mein Themenvorschlag wurde angenommen und in die Schedule aufgenommen – unter dem vollen Titel "Parlez-Vous Zweinull, Señor? – Providing Cross-National and Multi-Lingual Web Communities" werde ich am 22. Oktober bei der Web2.0Expo von O’Reilly in Berlin einen Vortrag zum Thema "Sprach- und länderübergreifende Web Communities" halten.

Spannendes Thema (finde ich) – wie gehe ich vor, wenn ich eine länderübergreifende Community (womöglich mit unterschiedlichen Länder-Instanzen) aufbauen möchte, deren User naturgemäß unterschiedliche Muttersprachen und unterschiedliche (oder eben gleiche) lokale Interessen haben? Wie funktionieren Suche oder Tagging möglichst sinnvoll in solchen Sites? Wie gestalte ich Inhalts- und Navigationsarchitektur?

Nun denn… die Registrierung ist eröffnet. Mal sehen, wieviele Zuhörer sich zum Besuch eines 9-Uhr-Morgens-Vortrags entschließen können.   ;-)

Hier hupt Hein.

Wer in der Nähe eines vielbefahrenen Flusses wohnt, kennt das. In der Ferne ein kaum wahrnehmbares „Tschunk-tschunk“, mit dem sich ein Schiffsdiesel anschleicht. Dann, unerwartet, lässt ein allgegenwärtiges „MÖÖÖÖÖÖÖÖP!“ den heimischen Geschirrschrank vibrieren — ein Schiffshorn, hörbares Testosteron.

War nicht heute gerade mal wieder die olle Queen Mary in Hamburg? Da wir leider zu den Hamburger Underdogs ohne Elbblick gehören, lautete bisher die Devise: rauf aufs Fahrrad und runter an die Elbe, oder zumindest rüber zum Jenischhaus, die Jenischs gehören nicht zu den Underdogs. Und dann die Enttäuschung: es war nicht Queen Mary, sondern die Altölpumpbarkasse „Drögen Klöten“.

Dies gehört nun der Vergangenheit an, denn nun genügt ein Klick bei www.vesseltracker.com, um herauszufinden, wer es war. Schon in der Web-Version (mit VirtualEarth) wird uns klar, wer uns angehupt hat: Der Bagger „HEIN“, offenbar grad mit der Elbvertiefung beschäftigt.

Noch cooler ist das GoogleEarth-Plugin, das uns die Schiffspositionen und -bewegungen auf dem Satellitenbild anzeigt.

Ich glaub‘, ich setz mich jetzt mal aufs Fahrrad, um mir gemütlich an der Elbe HEIN anzusehen. Und zu schauen, wie es KATHI, DAGMAR und den anderen Mädels so geht.

Jetzt gratis kniffeln! Oder: Werbung knapp am Kontext vorbei

Da setzte sogar meine Banner-Blindheit kurzzeitig aus. Die kontextsensitive Google-Werbung auf Myspace zeigte mir bei der Myspace-Seite meiner ehemaligen Progressivrock-Band „Chaotic“ mit der URL www.myspace.com/kniffelrock artig Werbung für eine Online-Kniffelrunde an. Soweit, dass ich draufklickte, hat sie mich dann aber doch nicht gebracht.

Hmmm… beim nächsten Reload kam „Schnell 5 Kilo abnehmen“ — war das wegen der „fetten Beats“?

web2.0expo – Mittwoch: Geben und Nehmen im Web

Millionen Leute schuften kostenlos, um das Web mit Daten zu versorgen, und ein paar findige Entwickler machen aus diesen Daten tolle Anwendungen und geben sie der Community zurück: OpenStreetMap sammelt GPS-Daten von herumfahrenden Autos und herumsteigenden Bergsteigern, und erstellt daraus frei verfügbare Geodatenbanken und Straßenkarten. Microsoft sammelt aus dem Web fotografische Schnappschüsse von Gegenden und komponiert diese rechnerisch aufwendig zu 3D-Atlanten („photosynth„), sehr groovy. Natürlich alles beta. Wenn überhaupt. Amazon hilft mit AWS-Diensten wie S3 und EC2 finanzschwachen Startups bei der Ideenverwirklichung. So bietet das Startup g.ho.st seinen Benutzern den „überall verfügbaren PC “ (ein persönliches Online-Betriebssystem), ohne auch nur einen einzigen Rechner zu besitzen. Zwischen den Technik-Knowhow-Vorträgen hält Jesse James (nein, nicht der) Garrett ein flammendes Plädoyer für gutes Produkt- und Website-Design: „Create a beautiful, elegant solution that works.“ Gegenbeispiel: Der Videorekorder ist ausgestorben, noch bevor es jemandem gelungen ist, seine Uhr richtig einzustellen.

Auf der abendlichen Konferenzparty im angeblich total angesagten 40seconds-Club kann man angeblich wertvolle Kontakte mit angeblich total interessanten Leuten pflegen. Wie dies bei 90 Dezibel drinnen und -10 Grad draußen gehen soll, ist mir ein Rätsel. Das Publikum jedoch besteht größtenteils aus Finnen, denen das Frieren und Schreien nichts ausmacht, solange es alkoholische Getränke gibt.

web2.0expo – Dienstag: bessr, schnellr, lautr

Der rote Faden durch den Tag war eindeutig der Traum vom semantischen und sozialen Web: Microformats und die Kombination von verfügbaren Services für eigene Belange. Mit „OpenSocial“ soll ein neuer Standard für soziale Netzwerke entstehen (u.a. Google und Xing mit von der Partie), und wer mag, kann sogar SQL-Abfragen auf Webdienste machen. So kann man durch Kombination der Webdienste von dopplr, cork’d, flickr und einer weiteren Website, die mit unterdurchschnittlich vielen Vokalen auskommt, nicht nur rausfinden, wo ich grad bin, sondern auch, welchen Wein ich dort trinke und mit wem. Ich hoffe, meine Frau kennt die Website nicht.

Neben einer umfangreichen und ebenso unterhaltsamen wie ernüchternden Ausführung zur Security von Ajax-Anwendungen rannte ich eher aus Versehen in eine von einem kassenbebrillten Administratorenfreak gehaltenen Vorstellung über den Betrieb von „sehr, sehr großen“ Websites… falls ich also mal ein Rechenzentrum eröffnen möchte, bin ich nun bestens gerüstet.

web2.0expo – Montag: Bienenstöcke und Weltherrschaft

Weil’s zu Thema passt und es ein freies WLAN gibt: Es ist Web2.0-Expo in Berlin und der erste Abend im mehr als schaurigen ICC-Gebäude. Über Autobahnbrücken und durch kilometerlange einsame Parkhäuser bewegt man sich zu den eigentlich recht kuscheligen Veranstaltungsräumen.

Hier gibt’s heute noch keine „richtigen“ Vorträge, man will vielmehr erstmal warm werden durch Verteilung leicht alkoholischer Getränke und eine „Ignite“-Session, und das geht so:

10 Redner haben jeweils 5 Minuten Zeit. Die genau 15 Folien laufen automatisch durch. Die Themen reihen sich locker um das Web2.0. Es gibt Erörterungen über Privatsphäre im Web (Wissensverbreitung über DINGE vermehren und über PERSONEN verhindern), über die Ähnlichkeit zwischen der Webcommunity und der privaten Bienenzucht, statistische Ausführungen über Rechtschreibfehler in SMS-Botschaften oder eine Forderung nach der Weltherrschaft für Programmierer.

Na gut. Warm sind wir jetzt. Schaun wir, was morgen kommt.

Bilder gibt’s wohl erstmal keine — mein Memorystick und der SD-Kartenslot im Laptop schauen sich kopfschüttelnd an…

Ceses moll major sieben vermindert ohne Quinte

Schon die Überschrift lässt erahnen: ich habe von korrekten Akkordbezeichnungen keine Ahnung. Ebensowenig kann ich anständig Gitarre spielen. Aber ich bin stets fasziniert von Musiksoftware und kleinen Tools, mit denen das Internet dem Musiker auf irgendeine raffinierte Art hilfreich sein kann.

Und heute entdeckte ich den Chord Finder, ein Tool, bei welchem man eine Akkordbezeichnung eingibt (z.B. C#m7/9), und die einem zeigt, auf welche Arten und Weisen man diesen Akkord auf der Gitarre greifen kann. Das allein wäre jetzt durch eine kleine Datenbank mit lauter Tab-Grafiken lösbar. Aber: beim Chord Finder kann ich außerdem angeben, auf welche spezielle Art ich meine Gitarre gestimmt habe (z.B. alte Metallerstimmung: alles einen Ton runter, und die tiefe E-Seite nochmal einen runter auf C). Die Tab-Grafiken werden also berechnet und nur solche dargestellt, welche „grob“ greifbar sind (also nicht weiter als 4 Bünde auseinanderliegen). Ich finde das sensationell und beglückwünsche den mir namentlich nicht bekannten Autor.