Malencoded

Es gibt neue Shirts, die Serie „Malencoded“!

Immer wieder sorgen sie für Lacher – Pfusch in der Plakatwerbung, auf Produktpackungen, in Bedienungsanleitungen oder an der Schaufensterbeschriftung: Rechtschreibfehler, Grammatikfehler, Übersetzungsfehler, Formatierungsfehler, „Photoshop-Disaster“. Alles Fehler, die sich leicht hätten vermeiden lassen, wenn „am Ende einfach noch mal jemand draufgeguckt hätte“, bevor es in den Druck ging. War hier die Gleichgültigkeit eines unterbezahlten Druckereimitarbeiters am Werk? War die Einhaltung des Veröffentlichungstermins wichtiger als eine Qualitätssicherung? Oder hat es wirklich keiner gemerkt?

Der Reiz eines Pfusches ist natürlich um so höher, je aufwendiger und teurer das Zielprodukt ist. Ein Rechtschreibfehler auf dem Flyer eines Gebrauchtwagenhändlers ist unangenehm, gehört aber fast schon zum guten Ton der Branche. Aber auf einem turmhohen Großwerbeplakat für ein Markenunternehmen? Das dürfte eigentlich nicht passieren, denkt man. Passiert aber.

Besonders reizvoll sind darüberhinaus solche Fehler, deren Zustandekommen man sich nur mit spezialisiertem Knowhow erklären kann, und die ein gravierendes internes Problem beim Produzenten offenbaren. Für den IT-Kundigen ist dies z.B. der Fall, wenn anstatt der Zutatenliste für Schokorosinen auf der Verpackung ein SQL-Statement der Art „SELECT * FROM [Equipment Table] WHERE [Equipment ID] = 4“ prangt. Höchstwahrscheinlich der falsche Variablenname in einem Programmcode.

Ein weiteres reizvolles Fehlerpotential bildet die Zeichencodierung in Texten. Zu finden nicht nur gelegentlich auf namhaften Webseiten, sondern z.B. auf Amazon-Rechnungen und in so manchem Print-Produkt. Charakteristisch ist hier die Verwechslung von ISO- und UTF-Codierungen. Sie zeigt sich bei Verwendung von länderspezifischen Sonderzeichen, z.B. deutschen Umlauten.

Solche Fehler passieren andauernd, müssen aber am Ende beseitigt sein, spätestens in der Druckerei. Das Zauberwort heißt hier: Sorgfalt. Jeder Mitarbeiter in der Wertschöpfungskette hat die Verantwortung zum Mitdenken.

„Malencoded“ setzt diesen Gedanken fort und lässt den UTF-8-Fehler in das Heiligste eindringen: die Marke selbst. Würde es der Pianofirma „Bösendorfer“ passieren, dass ihr Markenname, in ausgefrästen Bronzelettern auf das Klavier geklebt, mit einem UTF-8-Fehler auf Hunderttausend-Euro-Flügeln ausgeliefert wird? „Bösendorfer“? Hoffentlich nicht.

„Malencoded“ stellt mangelnde Sorgfalt in Gestalt von Codierungsfehlern auf (einigermaßen) aufwendig zu produzierenden Medien dar, z.B. einem T-Shirt. Hier bieten sich Bandnamen mit „Heavy Metal Umlauts“ an. Hmmm… Mötley Crüe wär auch gut… hört aber glaub ich nun wirklich keiner.

Das Schöne: es versteht natürlich nicht jeder. Von Nerds, für Nerds.

In diesem Sinne: Schöne Grüße!

2 Gedanken zu „Malencoded“

  1. … und ausgerechnet ein Queensrÿche… verzeihung: Queensrÿche-Shirt dabei :-) Das freut das alte Rockerherz und erinnert an goldene Zivildienstzeiten… In the wooden Chair beside my window usw. – Kann man da nicht mal einen Song von machen (also von dem Nerd-Thema? Das Lied mit dem hölzernen Stuhl gibts ja schon… von Queensr@§$%&/()=che!)

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