Archiv der Kategorie: Theater

„Tschüß, Mutti!“, oder: Juhu, es gibt wieder Kabarett

Es darf wieder zaghaft Kultur gemacht werden, und ich bin voll dabei: Vom 30.7. bis 25.9.2021 ist wieder Kabarettsaison am Theater Wedel und wir haben uns wieder eine zeitgemäße Story ausgedacht:

Im eigens umgebauten Plenarsaal des Reichstags soll Angela Merkel mit einer großen Revue in den Ruhestand verabschiedet werden. Als plötzlich alle Künstler ausfallen, muss die Kabarett-Crew des Theaters Wedel zur Rettung einspringen. Während man nach einer geeigneten musikalischen Würdigung einer 16-jährigen Kanzlerschaft sucht, arbeitet man sich an den liegengebliebenen Großbaustellen der deutschen Politik ab. Dabei stört immer wieder Ministerialdirigent Braschke, der seine eigenen Vorstellungen vom Ablauf des Abends hat…

Traditionell gibt es natürlich wieder viel Musik. Das „Außerparlamentarische Orchester“ ist zwar diesmal – aus Coronagründen – nicht so üppig wie in den Vorjahren, aber nicht weniger exzellent besetzt:

  • an Saxophon/Flöte: Roland Speidel, Andy Nahapetian, Karen Ravn
  • am Schlagzeug: Michael Muth
  • am Kontrabass/E-Bass: Frank Gertich, Gerd Bauder
  • am Klavier: Cornelius Koken, Körrie Kantner und meine Wenigkeit

Hier ein Eindruck von unserer ebenso witzigen wie konzentrierten Musikprobe im Theater:

Das „Außerparlamentarische Orchester“ bei der Musikprobe: 25 Songs in 4 Stunden!

Coronabedingt ist diesmal einiges anders: Es sind nur wenige Zuschauer im Saal zugelassen, auf der Bühne müssen Abstände eingehalten werden, wir verzichten auf die meisten Blasinstrumente, wir spielen deutlich mehr Vorstellungen als sonst (34 statt 15). All dies bauen wir verspielt in die Inszenierung ein, und es wird mit Sicherheit wieder eine fantastische Saison!

Ich habe mich, wie auch schon in den letzten zehn Jahren, nicht nur musikalisch engagiert, sondern auch textlich eingebracht. In meinem „Elektrosmog“ kämpfen Campingurlauber um die knappen Ressourcen für ihre unnötigen Elektrogeräte, in „Dolce Vita“ kommen Schokoladenverkoster einer Parallelwelt auf die völlig abwegige Idee, ein leistungsbasiertes Einkommen einzuführen, und in „Butter vom Brot“ beschreibe ich dem Laien, wie Steuerhinterziehungsmodelle moderner Onlineshops Suchmaschinenbetreiber Sandwichketten funktionieren. Und dann war da noch der mysteriöse IKEA-Teppich, der uns alles außer Corona vergessen lässt… hm, was eigentlich nochmal?

Karten können ab sofort am Theater Wedel online erworben werden, und eine Vorbestellung ist dringend angeraten.

Piraten auf dem Sofa!

Kultur aus Notwehr: Weil es dieses Jahr ja keine Weihnachtsmärchen in den Theatern gibt, habe ich mich entschlossen, diese Lücke so gut es geht zu stopfen und mein Piraten-Weihnachtsmärchen von 2015 auf Vimeo zum Auf-dem-Sofa-Anschauen bereitzustellen.

Es ist nicht Hollywood-4K-4D-Athmo-Surround, aber ein schöner Theatermitschnitt, das Audio ist nachbearbeitet und alles ist etwas liebevoll zurechtgemacht.

Einen schönen weihnachtlichen Lockdown und 85 Minuten Spaß wünsche ich Euch, liebe Websitebesucher!

Wir haben es geschifft!

Die Bundestagswahl ist vorbei, und glaubt mir, ich habe getan was ich konnte: Vier Wochen lang beim Kabarett im Theater Wedel dem Publikum erklärt, wie man sich an der Wahlurne verantwortungsbewusst verhält.

An Bord des Kreuzfahrtschiffs „Querschnitt Deutschland“ gehen einige scheinbar ganz normale Deutsche auf große Fahrt, um den deutschen Optimismus in die ganze Welt zu verschiffen. So zumindest der geheime Plan, der natürlich gründlich in die Hose geht.

Abseits dieser Rahmenhandlung wurden die bayrischen Extrawürste in der Bundespolitik mit der „Bavarian Rhapsody“ besungen, eine Bienenfamilie sann Rache gegen die Menschheit und die traditionellen Herren am Deich erweiterten ihren Hofladen um Haschkekse. Und vieles mehr, das sich das Autorenteam des Kabaretts seit Anfang des Jahres erdacht hat.

Aus meiner Feder stammte „Kenn‘ se den?“, in dem fünf Generationen in einem Wartezimmer die Parallelen zwischen Schulhofwitzen und der Arbeitslosigkeit diskutierten.

Im „Wahl-Lokal“ ignoriert ein Restaurant kurzerhand die Bestellungen der Gäste und serviert stattdessen ihr eigenes, unappetitliches Menü, garniert mit Lügen, Verleumdungen und Schuldzuweisungen – Parallelen zum Verhalten der Regierungsparteien nach der Wahl wären rein zufällig.

„Gefühlsecht“ widmet sich schließlich der schlechten Idee des „Wählens nach Bauchgefühl“, indem es einen Architekten, einen Herzchirurgen und einen Strafrichter besingen lässt, wie sie ihren Beruf „einfach so nach Gefühl“ ausüben.

Und dann durfte ich vor der Pause selbst auf die Bühne und in meinem „Lied für Königstiger“ dem Publikum aufzählen, wie man in über 25 Ländern der Welt sich höflich in Richtung Toilette verabschiedet – der wahrscheinlich rechercheaufwendigste Song, den ich je schrieb.

17 Vorstellungen vor größtenteils ausverkauftem Haus, ein wunderbares Schauspielensemble und das nicht weniger wunderbare „Außerparlamentarische Orchester“ waren das halbe Jahr Arbeit vollkommen wert.

Diesmal im „APO“ musikalisch dabei:

Karen Ravn, Kerstin Kranz, Kanae Abe – Flöte
Martin Rövekamp – Trompete
Andy Nahapetian, Frank Gertich – Saxophon
Ekkehart Voß, Christoph Müller – Posaune
Christoph Buskies, Henry Altmann – Bass, Tuba
Michael Muth – Schlagzeug
und meiner Wenigkeit am Piano und manch anderem

Ich freue mich schon auf die nächste Wahl.

Wir schiffen das! Es ist wieder so weit: Wahlkabarett in Wedel

Wieder einmal darf ich im Theater Wedel mitwirken, diesmal ist (zum sechsten Mal?) wieder Kabarett angesagt. Ich habe ein paar Nummern geschrieben und sitze am Klavier. Mit mir auf der Empore ein bestens aufgelegtes „Außerparlamentarisches Orchester“, diesmal sogar siebenköpfig: Trompete, Saxophon/Klarinette, Posaune, Bass/Tuba, Schlagzeug, Klavier und – neu! – Flöte!

Seit etwa März arrangiere ich im Akkord (sic!) Songs für die Band, aber immer wieder haut es mich um, wenn ich bei der ersten Live-Probe den Sound echter Instrumente glänzen höre! Wahnsinn!

Inhaltlich sind wir wieder umtriebig: Nachdem wir vor vier Jahren nachts in den Reichstag eingestiegen sind, spielt das Geschehen diesmal an Bord eines Kreuzfahrtschiffes, das mit bemerkenswerten Passagieren und einer bemerkenswerten Crew in bemerkenswerter Mission unterwegs ist.

Weiterhin erfährt man eine Menge über Leberwurst-Eis, und auch die Duu-Jaas, die Alten Damen und das Kasperle sind wieder dabei.

Karten gibt es seit neuestem auch online beim Theater Wedel.

Kommet zuhauf. Nur zusammen schiffen wir das!

He Lücht!

In meinem Weihnachtsmärchen „Piraten im Weihnachtsstress“, das im Dezember im Theater Wedel gelaufen ist, darf ich auch hin und wieder selbst auftreten — in Gestalt des Barkassenführers „He Lücht“, der als Rezitativ durch das Geschehen führt und es dabei mit der Wahrheit nicht so genau nimmt. Begleitet von den wunderbaren Jungs des Spitzerdorf-Schulauer Männergesangsvereins, der per Video eingespielt wird.

Ich habe von zwei der Rezitative mal Videos zusammengeschnitten. Viel Spaß beim Mitsingen!

Nach der Show ist vor der Show

So, mit erfolgreichem Abschluss des Jahres 2015 ist auch die Theatersaison meines Familienweihnachtsmärchens „Piraten im Weihnachtsstress“ zuende. Über dessen Fortgang habe ich ein Jahr lang im Piratenblog Buch geführt.

Aber es wäre ja schade, wenn es bei dieser einen Aufführungssaison bleiben sollte, oder? Daher habe ich für das Stück eine Website erstellt, die sich an Amateur- und Profibühnen richtet, die vielleicht gerade auf der Suche nach einem neuen Weihnachtsstück ist. Nach Weihnachten ist ja auch immer vor Weihnachten.

Also, hier ist die Website für Piraten im Weihnachtsstress, ein modernes Weihnachtsmärchen.

Piraten im Weihnachtsstress

So, nun ist es raus: mein Weihnachtstheaterstück, Projektname „Unter aller Kanone“, wird unter dem Namen „Piraten im Weihnachtsstress“ im Theater Wedel laufen. Die erste öffentliche Ankündigung gab es am Wochenende auf einem Flyer fürs Hafenfest, nebst einem hübschen Ankündigungstext:

piratenflyer

Nunmehr ist auch die letzte Rolle besetzt und die erste Leseprobe hinter uns gebracht. Ganz schön aufregend. Aber, wie die Queen sagt: Ruhig bleiben und weitermachen.

Was der Weihnachtsmann hauptberuflich macht Große Freude: Ende November ist Premiere meines ersten Theaterstücks!

Liebe Leser, ich freue mich, mitteilen zu können, dass dies Jahr mein erstes echtes Theaterstück aufgeführt wird!

Kurze Kabarettnummern habe ich ja schon eine ganze Menge auf die Bühne gebracht, aber dies wird das erste abendfüllende Werk. Na ja, eher nachmittagsfüllend, denn es wird ein Weihnachtsmärchen, und da wird’s natürlich keine Spätvorstellung geben.

Während das Textbuch noch in Arbeit ist, stehen Ort und Termine bereits fest: gespielt wird im wunderbaren Theater Wedel, und die Termine sind die vier Adventswochenenden 2015, erweitert um eine Handvoll Vorstellungen unter der Woche.

Was die Handlung angeht, sei verraten, dass es ein Piratenstück ist. Und der Weihnachtsmann kommt darin vor. Und die Queen. Und ein autistischer Papagei. Und ein kleiner Junge, der der Frage auf den Grund geht, was der Weihnachtsmann eigentlich macht, wenn nicht gerade Weihnachten ist.

Natürlich wird es Musik geben. Und Gold, viel Gold! Seid genauso gespannt wie ich! Ein bisschen Zeit haben wir ja noch. Obwohl ich bereits die quietschenden Bremsen der Spekulatiuslaster vor den Supermärkten höre…