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Rude mag Musik, Hamburg und Lästerliches, Oberbekleidung und Reisen, und schreibt deshalb hin und wieder über genau diese Dinge. Er führt ein geheimes Doppelleben als Software-Entwickler.

Manchmal ist die Hälfte viel zu wenig…

Von uns aus hätten die beiden halben Abende gestern in der Honigfabrik gern länger sein können. Hansen hätte in seinen 15 Jahren Bandgeschichte bestimmt auch das nötige Repertoire gehabt, aber wir — Körrie Kantner und die Not So Bigband — hatten definitiv nicht mehr Programm. Viel Spaß hat’s uns gemacht, das Heimspiel in der Hofa.

Beim nächsten Mal warten eine phänomenale A-capella-Nummer auf den Zuhörer, und ein paar neue funkige Stücke von Körrie. Vielleicht spielen wir dann ja auch in Vollbesetzung (also zu neunt). Immerhin hat Gitarrist Bernd, den gegen 18.00 ein Grippeschub aus den Socken geholt hat, gestern dank einer Familienpackung Aspirin den Abend durchgestanden.

Zwei halber Abend!

Unter diesem Motto spielen am 14. März 2009 Körrie Kantner und die Not So Bigband (mit Eurem geneigten Blogger am Bass) gemeinsam mit Hansen in der Honigfabrik.

Das wird mit Sicherheit ein Spaß, zumal Körrie Kantner inzwischen über ein fast abendfüllendes Programm aus Swing, Pop, Funk und einer Art bürgerlichem Hiphop verfügt. Aber eben nur fast abendfüllend; um den ganzen Abend vollzukriegen, freuen wir uns ein Loch in den Bauch, dass mit Hansen eine ebenso sympathische wie legendäre Band mit uns den Abend bestreiten möchte. Hansen spielten bereits im Vorprogramm von Lotto King Karl und Torfrock. Alle Achtung also!

Auf multiple Art und Weise zeigt dieser Konzerttermin, dass man sich im Leben immer mindestens zweimal sieht: In der Honigfabrik gab ich vor gefühlten 150 Jahren mein allererstes Bandkonzert (und dann schon Headliner!), und mit Hansen zusammen hat meine damalige Band Chaotic schon einmal gemeinsam das Knust bespielt (damals noch in der Hamburger Innenstadt).

Also, kommet in Scharen. Obwohl die Honigfabrik in Wilhelmsburg ist, kommt man erstaunlich schnell hin (ab Elbtunnel 15 Minuten).

So, und aufgrund häufiger Anfragen hier die Anfahrtbeschreibung. Zur Honigfabrik kommt man am besten mit dem Auto, keine Diskussion. Und zwar so:

  • Elbtunnel nach Süden, erste raus, und immer den Schildern nach Wilhelmsburg folgen.

Und etwas ausführlicher:

  • Elbtunnel nach Süden, erste Abfahrt (Waltershof) raus, und die linke der beiden Abfahrtspuren nehmen (Richtung Wilhelmsburg).
  • Dieser Spur, und auch der verschlungenen Straße dahinter immer weiter folgen, am Zoll vorbei, am Ende links.
  • Über die Köhlbrandbrücke (Aussicht genießen), und am Ende die erste rechts abfahren.
  • Durch den Zoll (langsam) und an der Straßengabelung halblinks.
  • Über die Reiherstiegbrücke (auch langsam), dann die zweite links (Industriestraße).
  • Nach 300 Metern ist die Honigfabrik auf der rechten Seite.

Essen am Hang

Mal vorweg: Essen kann man in der Oberhafenkantine wunderbar, auch wenn (bzw. erst recht seit) hier nicht mehr Mama Mälzer Würste umdreht.

Etwas schwindelig wird einem jedoch immer wieder beim Betreten, da das gesamte Gebäude eine immense Schräglage hat, die sich auch mit dem letzten Hochwasserschaden nicht gebessert hat. Recht eindrucksvoll hier das Bild der (übrigens vorzüglichen) Suppe, welche uns anlässlich des 15. Weihnachtsessens der Montagsschwimmrunde serviert wurde.

Früher waren die Pixel viel größer

"Möchte wer einen Amiga geschenkt haben?" — reflexartig geht mein Zeigefinger nach oben, und schon stehe ich da mit einer ausladenden Tastatur aus vergilbtem Kunststoff in der Hand, versehen mit lauter hochproprietären Anschlüssen und seltsam anmutender Kabellage.

Schließlich habe ich ja noch zuhause einen Stapel Disketten von damals. Also, schaun wir mal!

Nach Öffnung des Gehäuses (ist da wirklich so wenig drin gewesen!?) zwecks Intensivreinigung des Diskettenlaufwerks kann die Zeitreise dann beginnen. Meine ersten digital erstellten Musikstücke habe ich vor 20 Jahren mit "Sonix" geschrieben, und damals wie heute präsentiert sich mir der Amiga als ein Rechner, dem es eigentlich ständig an Speicher mangelt. Und dann diese Pixel, faustgroß! Und 32 Farben. Das war ein Grafikwunder damals? Gute Güte, ich glaube, meine Kindheit war eine Lüge!   ;-)

Aber erstaunlich, was man alles auf seinen alten Disketten findet ("Ohwei, das habe ich mal geschrieben?"), und ganz dunkel erinnert man sich dann, wie es da draufgekommen ist.

Gern hätte ich ja noch "Ports Of Call" gespielt, aber ausgerechnet dieser Datenträger hat 18 Jahre Schuhkarton nicht unbeschadet überstanden.

Gib mir ein „A“!

Zwischen Brunch und Bandprobe noch schnell bei Ralf auf der Fregatte Sachsen vorbeigeschaut und den Komfort des heimischen Wohnzimmers auf einmal in einem ganz anderen Licht gesehen.

Gerne hätte ich mit dem Flaggenalphabet ein ganz schmutziges Wort in den Kieler Himmel gehisst. Oder "www.ravn.de", aber es gab nur zwei Ws und keine Sonderzeichen.

Vermutlich hätte man mich aber des Schiffes verwiesen. Und so bleibt die einzige Anweisung, die ich je von der Bundeswehr entgegennahm: "Gehen Sie in Zimmer zwei und holen sich ihre Fahrtkostenerstattung ab". Als guter Bundesbürger habe ich dem natürlich Folge geleistet.

Abgang Kulisse links

Heute sprach ich auf den Wissensmanagement-Tagen in Stuttgart über den korrekten Einsatz von Wikis in Unternehmen.

Tagungsort war die "Liederhalle", und auf meine Frage, ob es für die Vortragenden sowas wie einen Vorbereitungsraum gäbe, überlegt der Veranstalter kurz, und steckte mich dann in die Künstlergarderobe. Sehr authentisch, und immerhin mit Klavier!

Vielleicht hätte ich den Vortrag in Sonettform halten sollen.

Vielleicht auch nicht.

Ach ja, wen’s fachlich interessiert, hier gibt es den Vortrag "Das Wiki wird erwachsen".

This one goes to 11!

Nun habe ich es nach nicht einmal zehn Jahren endlich geschafft, mir den großartigen Film "This is Spinal Tap" von 1984 anzusehen, eine ironische Dokumentation über eine fiktive Rockband des 80er-Jahre-Stretchleggins-Hardrock. Darin gibt es eine brillante Szene, in welcher der Gitarrist seinen Verstärker erklärt, bei welchem alle Regler bis 11 gehen ("It’s one louder, isn’t it?"). Auf die Nachfrage, warum man denn nicht einfach die 10 lauter macht, insistiert der offenbar von dieser Logik überforderte Gitarrist nach einer kurzen Denkpause: "But these go to 11!"

Herzlich gelacht — und als ich heute mein neues tolles Audiomodul "Presonus FP 10" aus dem Karton nahm, erblicke ich am Kopfhörer-Regler das Folgende:

Ein Blick in die Bedienungsanleitung: "Notice the volume indicator goes to 11 (loud)… use this setting with extreme caution." — Aha, ein Filmzitat. Manchmal dürfen Produktentwickler halt auch ihren kultigen Moment haben.

Ein Blick in Wikipedia offenbart, dass Presonus offenbar nicht die einzigen sind, die diese Huldigung verarbeiten, aber nett ist es dennoch.

Keimzelle mit zwei Buchstaben?

Ich nutze ein paar freie Tage, um meine Versäumnisse des letzten Jahrzehnts aufzuarbeiten: So wird der schon etwas betagte Kreuzworträtselgenerator „RudeXWord“ neu kompiliert und so um den Faktor 20 beschleunigt. Und auch das Webfrontend wird mal modernisiert, auf jQuery umgestellt und so für aktuelle Browser optimiert.

Das Ergebnis kann sich der geneigte Rätselfreund (oder Algorithmengeek) beim Asterix-Kreuzworträtsel angucken.

J’ai parlé zwo-null, señor.

So, die Web2.0expo Berlin 2008 ist durch, mein morgendlicher Vortrag zu Mehrsprachigkeit in Web-Communities war trotz früher Stunde gut besucht (auch, weil ein Parallelvortragender wohl im Gegensatz zu mir nicht aus dem Bett gekommen ist), das Propeller-Island mit seinen Froschgesängen war mal wieder eine angenehme Unterkunft, und das Berliner Congress-Center (BCC) (nicht zu verwechseln mit dem Internationalen Congress-Center Berlin (ICC) oder der Volksfront von Judäa) ist im Gegensatz zu vorletzterem auch eine angenehme Location.

Fachlich über die Veranstaltung habe ich ja schon hier, hier und hier berichtet, daher hier nur ein ganz paar persönliche Impressionen:

Wer hat’s erfunden? Heute: Mikrowellenkäsefondue

Auch früher haben Weltbereisende schon immer ihren Daheimgebliebenen von ihren Abenteuerfahrten die Wunder fremder Länder mit nach Haus gebracht: Indianerschmuck, exotische Pflanzen, fragwürdige Aphrodisiaka.

Entwa in die letztgenannte Gruppe fällt auch mein heutiges Mitbringsel aus dem Migros-Markt im Flughafen Zürich: Original Appenzeller Käsefondue im Kunststoffbecher für die Mikrowelle!

Was benötigt man? Pro Person eine Plastikdose von dem Zeugs (Weißwein und Obstbrand ist schon drin), sicherheitshalber noch etwas Kirsch (der 95’er Etter ist vielleicht im Grunde etwas schade dafür, aber was soll’s.) und ein Weissbrot (gibt’s ebenfalls am Züricher Flughafen).

Die Zubereitungsanleitung auf der Packung schreibt vor, das Plastikbehältnis auf einen Teller zu legen, wenn man es in die Mikrowelle schiebt. Das ist auch ein guter Tipp, denn schon wenige Sekunden nach Ablauf der eidgenössisch vorgeschriebenen Garzeit befindet sich das Meiste der Käsepampe irgendwo ausserhalb des Bechers. Ja, der Schweizer weiß schon, dass eine Minute genau 60 Sekunden hat, und keine länger. Jeder, der schon mal dreißig Sekunden nach angekündigter Abfahrzeit seiner Bahn an einem Schweizer Bahnhof ernsthafte Hoffnung hatte, die Bahn noch zu bekommen, weiß, wovon wir reden.

Nun wieder zum Fondue. Erstaunlicherweise ist dies gar nicht schlecht, die zunächst winzig erscheinende Portion liegt zudem anständig schwer im Magen, so dass wir von der Zubereitung einer weiteren Portion Abstand genommen haben. Einiziger Nachteil ist, dass der beste Teil des Käsefondues — das Auskratzen des Caquelon mit dem krebserregenden Bodensatz — leider ausfällt.