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Weckt mich wenn Septemberende ist

Weil’s ein Publikumsrenner des aktuellen Wahlkabaretts „Im Reichstag brennt noch Licht“ am Theater Wedel ist: hier ein Mitschnitt meiner Musiknummer „Weckt mich wenn Septemberende ist“, in der Ben Bewersdorff — wie das Abendblatt schreibt — einen „hinreißenden, singenden Einfaltspinsel mit Heldenstatus“ gibt.

Schön, dass es Zivilcourage gibt.

Die Musik liefert das wunderbare Außerparlamentarische Orchester, das für diese Nummer extra seine Instrumente durchgetauscht hat. Besondere Erwähnung sollte hier unser Trompeter Martin am extra für ihn reduzierten Glockenspiel finden.

Im Reichstag brennt noch Licht

Derzeit funktioniert aber auch gar nichts! Eurorettungen funktionieren nicht; der Bau von Bahnhöfen, Flughäfen und Konzertsälen funktioniert nicht; die Opposition funktioniert nicht, Doktorarbeiten funktionieren nicht. Gottseidank funktionieren auch die Überwachungsdrohnen und der Verfassungsschutz nicht.

Und in allem hängt irgendwie die Bundesregierung drin. Was machen die eigentlich da die ganze Zeit, wenn doch am Ende nichts funktioniert? Wir wollten es wissen und sind nachts mit einem Geheimkommando in den Bundestag eingedrungen. Im Glauben, dort allein in Ruhe recherchieren und enthüllen zu können, doch weit gefehlt: IM REICHSTAG BRENNT NOCH LICHT!

Die Vorbereitungen auf das Kabarett 2013 des Theater Wedel laufen auf Hochtouren: sieben Schauspieler und sechs Musiker brüten abwegige, bösartige und skurrile Szenen aus, immer in der Angst, von der Abwegigkeit, Bösartigkeit und Skurrilität der Realität ausgestochen zu werden.

Ich freue mich, dort wieder am Piano zu sitzen und mit ein paar hervorragenden Musikern zusammenspielen zu dürfen.

Vom 16.8. bis 21.9. im Theater Wedel.

Nach uns die Sintflut!

Das Landesverfassungsgericht bringt einmal wieder Schwung ins kulturelle Leben Schleswig-Holsteins: danke der vorgezogenen Landtagswahl gibt es wieder Wahlkabarett am Theater Wedel! Und da dies ja angesichts des Weltuntergangs am 21. Dezember eine recht kurze Legislaturperiode wird, haben wir es um so eiliger, die Zuschauer auf den rechten demokratischen Weg zu führen.

Ich sitze – wie schon die letzten vier Legislaturperioden – am Klavier und begleite das Geschehen gemeinsam mit dem großartigen „Außerparlamentarischen Orchester“ (Andy Nahapetian/Frank Gertich – sax, Michael Muth/Till Pape – drums, Jan Angermüller/Gerd Bauder/Henning Kiehn – bass). Ferner habe ein paar der Theaternummern geschrieben, und trete als „Sprechender Hut“ in Erscheinung.


Das Außerparlamentarische Orchester, hier: Michael, Jan, Frank und ich (Foto: Felix Nagel)

Gerade die Tätigkeit als Szenenautor bringt für mich eine ungekannte Spannung mit: galt bisher die Premierenangst dem korrekten Ablauf der Musik (habe ich wieder eine Zeichengebung zum Einsatz vermasselt, und findet das Publikum mal wieder alles zu laut?), so sorgt nun das Hoffen und Bangen, dass das Publikum die sorgsam ausgearbeitete Pointe erstens versteht, und zweitens komisch findet, für Nervosität.

Im Idealfall nehmen die Zuschauer neben den Witzchen auch noch die Botschaft mit nach Hause, zum Beispiel zu Themen wie Überwachungsstaat (Chanson „Hallo junger Mann“), politisches Desinteresse (Talkshow „Nullrunde“) und kleinbürgerliches Demokratieverständnis (Song „Klage und Volksentscheid“). Übrigens darf ich im Rahmen dieses Kabaretts erstmals meine Comedy-Ballade „Cappuccinoluder“ allein am Klavier (mit herzzerreißendem Saxophonsolo mittendrin) öffentlich präsentieren.

Bislang war das Publikum glücklicheweise begeistert, und auch die Kritiken fielen positiv aus (wenngleich offensichtlich den Redakteuren entgangen ist, dass bei der Show auch Musik dabei war).

„Nach uns die Sintflut“ läuft noch bis zum 5. Mai 2012 im Theater Wedel.


Am Ende heißt es: „Sollte die Welt doch nicht untergehn, freuen wir uns auf ein Wiedersehn!“ (Foto: Felix Nagel)

Humpta nochamol!

So, Arbeit war’s genug, aber nun ist der stressige Teil vorbei: die Songs fürs Wahlkabarett „Ob’wrackt is‘!“ am Theater Wedel sind arrangiert, die Musiker gefunden, die Instrumente poliert und die ersten beiden Vorstellungen hinter uns gebracht. Es hat auch eine nette Kritik, wenngleich dem Autor offensichtlich entgangen ist, dass es auch Musik gab.

Und wieder einmal ist es ein Riesenspaß, mit den Jungs die Mischung aus selbstgeschriebenen Stücken („Pupsegal“, „Reproduktion“), umgetexteten Standards („Easy“, „Respect“), Instrumentalklassikern („James Bond Theme“, „Sesamstraße“), Humpta-Arrangements („Yellow Submarine“, „Das Boot“) und unzähligen Zwischenmusiken („Peter Lustig“, „Je t’aime“) zu spielen.

Inzwischen habe ich auch fast ein bisschen die Angst vor dem viertunbeliebtesten Instrument verloren: dem Akkordeon. Denn bei den Humpta-Nummern muss ich das sichere Wasser des Klaviers verlassen und mir dieses teufelsgemachte Wimmerdings um den Hals hängen. Was tut man nicht alles fürs Publikum.   ;-)

Jetzt ist erstmal eine Woche Pause, am 10. geht’s weiter.

Ob’wrackt is‘!

Noch sechs Wochen bis zur Wahl! Der Terminkalender des Bundesbürgers im September ist voll: Neben der Bundestagswahl muss der süddeutsche Bürger zum Oktoberfest, und der norddeutsche zur vorgezogenen Landtagswahl in Schleswig-Holstein (rein kabarettmäßig gesehen ein Geschenk des Himmels!).

Allein die Bürger in Wedel haben es gut: sie können an beidem gleichermaßen und gleichzeitig teilnehmen! Denn das Kabarett am Theater Wedel präsentiert sich dieses Jahr in bajuwarischem Gewande und möchte so etwas von der so geschätzten zivilisierten Ausgelassenheit unserer bayerischen Mitbürger in den Norden bringen, um zu vermitteln: wir sind ein Volk. Mindestens.

Mit verstärkter Mannschaft, musikalisch unterstützt von den sechs Buam der Kapelle „Rudi Ravn und seine Original Wedeländer“, nimmt das Kabarett-Team seine Pflicht wahr, den Bundesbürger über alle relevanten politischen Tagesthemen zu informieren und ihm so eine vernunftbasierte Wahl seiner Regierung zu ermöglichen. Geklärt werden dies Jahr unter anderem die Fragen:

  • Werden wir von einem U-Boot im Starnberger See aus regiert?
  • Sind Möllemann (und Michael Jackson) wirklich tot?
  • Wie entstehen eigentlich Wirtschaftsprognosen?
  • Und wer ist am allerwenigsten schuld an der Krise?

Vorstellungen laufen am 29. und 30.8., 10.-13.9., 16.9., 18.-20.9., 23.-26.9., jeweils um 20.00 Uhr im Theater Wedel. Mehr und genauere Infos hier.

Ich freue mich vor allem, die Musik diesmal für große Band mit echter Horn Section arrangieren zu dürfen. Die „Original Wedeländer“ sind

Aiso, Buam uan Madels, poack mers!

11. Juli ist Bühnentag

Am Sonnabend, den 11. Juli 2009 werde ich mir das Hafenfest in Wedel größtenteils aus 1,5 Meter Höhe ansehen. So hoch ist nämlich in etwa die Bühne. Um 17.30 Uhr gibt’s zunächst eine Stunde Kabarett mit den schönsten aufgewärmten Nummern der vergangenen Wahlperioden „Wenn Du nicht kannst, lass mich mal“ und „Wahllos„. Musikalisch untermalt von Karen (fl), Till Pape (dr) und mir (kb).

Um 20.30 Uhr stehe ich dann auf dem gleichen Fest mit Körrie Kantner And His Not So Bigband auf der Bühne. Vermutlich in direkter zeitlicher Konkurrenz mit Stefan Gwildis auf der anderen Bühne, also schaun mer mal.

Auf jeden Fall freue ich mich, und hoffe auf gutes Wetter, da im letzen Jahr die Kabarettvorstellung während eines Starkregengusses stattfand.

Wasserspiele

Ein halbstündiges Kabarettprogramm für einen Slot auf dem Wedeler Hafenfest, klingt eigentlich nach einer Fingerübung. Da gerade Urlaubszeit ist, war kein Bassist aufzutreiben, und die Flöte war auch grad verhindert, daher haben Till und ich das musikalisch zu zweit bestritten (Klavier und Schlagzeug).

Wahrscheinlich haben wir den Göttern zu wenig Opfer gebracht, auf jeden Fall fand die Veranstaltung im durchgehenden Starkregen statt. Der Regen war so laut, dass man weder Schauspieler (mit Mikrofonen) noch die Musik hören konnte. Schade — die Sketche waren großenteils sehr gut.

Faszinierend an Wedel ist jedoch, dass die Bürger sich von so einer normalen Sintflut nicht weiter beeindrucken lassen. Die meisten sind zwar unter die angrenzenden Bierstände geflüchtet und haben von dort aus weiter zugeschaut, wie Bühnenaufbauten und Schauspieler langsam in den Fluten versinken, aber ein paar Handvoll Menschen haben einfach ihren Regenschirm aufgespannt (bringt gar nichts) und sind zufrieden sitzengeblieben. Das nenne ich Solidarität mit Kulturschaffenden!

Outdoorkabarett

Die Wedeler Kulturnacht ist zuende gegangen, und zumindest am Theater Wedel waren definitiv mehr Zuschauer als Wedel Einwohner hat. Glaube ich.

In halbstündigem Wechsel zeigten Theater, Travestie, Lyrik, Impro und auch das Kabarett, was sie drauf (Impro) oder drunter (Travestie) hatten, und das Kabarett verwöhnte seine Zuschauer mit politischen Themen der beiden letzten Saisons.

Eine besondere Herausforderung für Schauspieler, Musiker und Zuschauer bestand darin, dass ein Teil der Show draußen stattfand, auf einer nur wenige Quadratmeter großen Bühne. Die Musiker spielten größtenteils im Blumenbeet, und die Zuschauer nahmen zum Teil auf dem Hausdach Platz.

Ein wunderbarer Abend bei prächtigem Wetter an der frischen Luft. Ein paar kleine Käfer beendeten den Tag als Viertelnoten auf dem Leadsheet eines guten Stücks Musik. Auch ein erfülltes Leben.

Kultureller Quickie

Anlässlich der 1. Wedeler Kulturnacht gibt es jetzt am Sonnabend, den 31.5. im Theater Wedel eine Kurzversion unseres Kabarettprogramms (2 x 25 Minuten aus den Programmen „Wahllos“ und „Wenn Du nicht kannst, lass mich mal„), einmal um 18.30 Uhr und einmal um 21.00. Mit dabei sind Till (Schlagzeug) und Torben (Bass), meine Wenigkeit (Klavier) und natürlich die Schauspieler.

Wer grad in der Nähe ist oder gern Auto fährt ist herzlich willkommen.