Alle Beiträge von Rude

Rude mag Musik, Hamburg und Lästerliches, Oberbekleidung und Reisen, und schreibt deshalb hin und wieder über genau diese Dinge. Er führt ein geheimes Doppelleben als Software-Entwickler.

Nur nicht zuviel versprechen!

Ich verstehe ja nichts vom Tabakanbau, aber ich erkenne ein verzweifeltes Alleinstellungs­merkmal wenn ich eines sehe. Nicht nur, dass dieser Rauchwarenfabrikant meines­erachtens etwas übertrieben auf die Werbetrommel haut mit der Ankündigung, seine Gewächse zwei lumpige Tage länger (als wer?) reifen zu lassen. Nein, auch gilt dies explizit nur für einen Teil (wie groß?) der Pflänzchen.

Gegenprobe: wenn man durch diese begrenzt beherzte Maßnahme das Aroma der Zippen dermaßen turbomäßig verbessern kann, warum lassen sie nicht einfach alles zwei Tage mehr an der Sonne und machen ihre Glimmstengel durch diese vergleichsweise einfache Maßnahme zum Verkaufsrenner?

Ceses moll major sieben vermindert ohne Quinte

Schon die Überschrift lässt erahnen: ich habe von korrekten Akkordbezeichnungen keine Ahnung. Ebensowenig kann ich anständig Gitarre spielen. Aber ich bin stets fasziniert von Musiksoftware und kleinen Tools, mit denen das Internet dem Musiker auf irgendeine raffinierte Art hilfreich sein kann.

Und heute entdeckte ich den Chord Finder, ein Tool, bei welchem man eine Akkordbezeichnung eingibt (z.B. C#m7/9), und die einem zeigt, auf welche Arten und Weisen man diesen Akkord auf der Gitarre greifen kann. Das allein wäre jetzt durch eine kleine Datenbank mit lauter Tab-Grafiken lösbar. Aber: beim Chord Finder kann ich außerdem angeben, auf welche spezielle Art ich meine Gitarre gestimmt habe (z.B. alte Metallerstimmung: alles einen Ton runter, und die tiefe E-Seite nochmal einen runter auf C). Die Tab-Grafiken werden also berechnet und nur solche dargestellt, welche „grob“ greifbar sind (also nicht weiter als 4 Bünde auseinanderliegen). Ich finde das sensationell und beglückwünsche den mir namentlich nicht bekannten Autor.

Praktikanten gestalten Plakate

Habe heute bei einer Fahrt in der Hamburger S-Bahn meinen bisherigen Spitzenreiter misslungener Plakatkommunikation gesehen, der sich nunmehr seit ca. 10 Jahren einen festen Platz in der Nahverkehrswerbung erarbeitet hat. Er gehört zu einem lokalen Möbelhaus, welches sich auf „Dreh-Bettsofas“ (hässliche Altersheimangurtbetten mit Knarzmechanik) und eben den hier feilgebotenen Entspannungssessel „Lazy-Boy“ (Original-Produktname) spezialisiert hat.

Das Plakat zeigt einen aus einem unterbelichteten Foto schlecht freigestellten Sessel, und daneben drei ebenso schlecht freigestellte Welpen (aus einem anderen Foto mit anderem Winkel beleuchtet), deren sachlicher Zusammenhang unklar bleibt. Aber der Hammer ist die Sprechblase, welche an einen (offenbar gähnenden) der drei Welpen drangepfriemelt wurde, und welche den 1A-Satz enthält „Fragen Sie nach preisreduzierten Auslaufmodellen“!

Ein Welpe fordert mich also in umständlichem Amtsdeutsch auf, mich bei der Firma nach günstigen Vorjahressesseln zu erkundigen! Dies, unterstützt durch die unbeholfene restliche Plakatgestaltung mit ihrem preisverdächtigen Wording („Lazy-Boy schafft auch drei. Warum???“), strahlt auf mich eine Resopaltischtristesse aus, die mich früher oder später einmal in den besagten Möbelladen treiben wird, um gemeinsam mit dem Geschäftsführer das seit Jahren stagnierende Entspannungssessel- und Dreh-Bettsofageschäft zu beweinen.

Bis dahin: Fragen Sie nach preisreduzierten Auslaufmodellen.

Bleibt alles anders

Man meint es heute gut mit mir: ich darf mich amüsieren darüber, dass wieder einmal ein Hersteller den Spagat zwischen Innovation und kundenerhaltener Beständigkeit nur mit schwerer textueller Muskelzerrung geschafft hat. Auf der Packung der heute an der Tanke erworbenen Knabbermischung „Maxi-Mix“ (oder so) prangt an der Ecke mit dem Öffnungs­schniepel die Super-Botschaft „NEU — Lecker wie immer“!

Ob Salzkräcker soviel Revolution vertragen?

Rente mit 35

Öfter mal was anderes: Beim HANNE-Treffen zeigte Andreas Brussog uns diesmal, das MindMaps sich nicht auf die stichwortartige Dokumentation eines Brainstorm beschränken, sondern als recht universelles und medienübergreifendes Werkzeug zur Projektplanung und sogar zur Visualisierung von XML-Dateien benutzt werden können. Die heiligen Hallen der Blohm+Voss schufen dafür mit der groovigen Videowand und den altehrwürdigen Schiffsmodellen ein gelungenes Ambiente, das wir hier mangels Kamera nur mit fitzeligen unscharfen Handyfotos belegen können. Ein Dank wie immer allen Organisatoren, Getränkeausgebern, Rednern und dem Publikum.

Unruhige Kugel

Sozusagen als Weihnachtsfeier ging HANNE anstatt eines trockenen Fachvortrags einmal dem klassischen Bowlingevent nach, um hinterher beim Verzehr einer Reihe preisgekrönter Pizzen im Eisenstein wie gewohnt über die Schlechtigkeit der Welt, der Groupware und der mobilen Kommunikation zu diskutieren.

17. Weltpinguintag

Wenn die Tage kälter und kürzer werden und südlich des vernünftigen Teils Deutschlands sich die Bundesbürger Pappnasen aufsetzen, flammt das Herz eines jeden Pinguinliebhabers auf! Am 11. November ist wieder Weltpinguintag!

Ein erfundener Jahrestag von Linux-Liebhabern zur offiziellen Lobhudelei auf ihr favorisiertes Betriebssystem? Nö. Ein vom Hagenbeck’s Tierpark proklamierter Feiertag zur Erhöhung der Besucherzahlen? Auch nö. Was dann?

Am 11. November 1989 wurde zum ersten Mal das Fest zu Ehren unserer gefiederten flugunfähigen Freunde gefeiert. Hervorgegangen aus der Suche nach einem Grund zu feiern, inspiriert durch einen der unschuldigeren Comic Strips von Walter Moers, und durchgeführt von lauter Leuten, die sich für nichts zu schade sind.

Pinguine feiern ehrlich

Mal ehrlich: Feiern ist immer stilloser geworden. Große öffentliche Feten werden kommerzialisiert bis einem die Promoflyer zum Halse herauskommen, die Musik ist so dermaßen mainstream, daß sie eigentlich keinem gefällt. Das halbe Astra wird einem für sechs Mark in einem Plastikeimer (weitere acht Mark Pfand) über die Hand geschüttet, während einem ein rücksichtsvoller noch nicht ausreichend trinkerprobter Spätachtzehner aufs Hosenbein reihert. Spitze.

Privatparties werden vielerorts begangen, indem sich eine Gruppe von Leuten auf eine Cordsitzgruppe um ein paar Kisten warmes Bier setzt und sich ohne das mindeste Stilbewußtsein die Hucke vollknallt, während im Hintergrund der CD-Player auf der Deutschhiphop-CD seit zwanzig Minuten nur noch die Stelle mit dem Kratzer wiederholt, was aber auch keiner mehr merkt.

Der Pinguin hingegen ist anders. Er weiß, daß es OK ist, sich die Hucke vollzuknallen, solange die Getränke stets gut gekühlt sind. Er erscheint auch zu Parties stets im Frack, um damit anzuzeigen, daß er einen Event würdig zu begehen weiß. Und er weiß ebenso um die Auswahl guter Musik, ist versiert in der Kunst der Zubereitung eisgekühlter Cocktails, und besitzt niemals ein Cordsofa.

Und so befeiern wir nunmehr seit über zehn Jahren unsere großen Vorbilder. Jedes Jahr mit wechselnden Events, aufwendiger Deko und vielen Eiswürfeln.

Wir sind nicht alleine

Erstaunt durften wir nach nunmehr elf Jahren feststellen, daß wir nicht die einzigen sind, die den WPT begehen. Andere Weltpinguintagfeierer sind:

Und was machen wir bis zum nächsten WPT?

Wir spielen natürlich Pinguinspiele.

Nicht nur am Weltpinguintag kann man Spaß an Pinguinen haben. Dann natürlich besonders, aber es geht auch so mal zwischendurch. Hier ein paar nette Spiele, die was mit unseren gefiederten fluguntauglichen Freunden aus dem Polarkreis zu tun haben. Einige selbstgemacht, andere nicht — wenn ich weitere finde, verlinke ich sie hier. Wenn ihr welche kennt, sagt Bescheid.

Pinguin-Memory

Memory macht am meisten Spaß, wenn die auf den Kärtchen abgebildeten Motive sich dermaßen ähnlich sind, daß das menschliche Denkvermögen aussetzt. Klassiker sind z.B. das Hühnerei-Memory oder das Nachmittagstalkshow-Moderatorinnen-Memory. Und an dieser Stelle bietet sich natürlich auch der Pinguin an.

Das Pinuin-Memory – probiert’s aus!

Pinguin-Puzzle

Ein weiteres Kleinod aus den Schätzen der unnötigen Computerisierungen bildet zweifelsohne das Pinguin-Puzzle, welches das beliebte Legespiel aus der Horizontalen des Küchentisches in die Vertikale des Bildschirms versetzt. Das hat zwar nicht viele Vorteile, aber zumindest kann man den Küchentisch wieder zum Frühstücken verwenden. Und Spaß macht’s eigentlich auch.

Das Pinguin-Puzzle!

Weitere Pinguin-Spiele

Das Internet ist groß und mächtig, und es hält allerlei Schnickschnack für uns bereit. Und so auch ein paar schöne Pinguin-Spiele:

Sonstiger netter Pinguin-Krams

Willkürlich ausgewählt und in beliebiger Reihenfolge zusammengstellt: