Wir haben es geschifft!

Die Bundestagswahl ist vorbei, und glaubt mir, ich habe getan was ich konnte: Vier Wochen lang beim Kabarett im Theater Wedel dem Publikum erklärt, wie man sich an der Wahlurne verantwortungsbewusst verhält.

An Bord des Kreuzfahrtschiffs „Querschnitt Deutschland“ gehen einige scheinbar ganz normale Deutsche auf große Fahrt, um den deutschen Optimismus in die ganze Welt zu verschiffen. So zumindest der geheime Plan, der natürlich gründlich in die Hose geht.

Abseits dieser Rahmenhandlung wurden die bayrischen Extrawürste in der Bundespolitik mit der „Bavarian Rhapsody“ besungen, eine Bienenfamilie sann Rache gegen die Menschheit und die traditionellen Herren am Deich erweiterten ihren Hofladen um Haschkekse. Und vieles mehr, das sich das Autorenteam des Kabaretts seit Anfang des Jahres erdacht hat.

Aus meiner Feder stammte „Kenn‘ se den?“, in dem fünf Generationen in einem Wartezimmer die Parallelen zwischen Schulhofwitzen und der Arbeitslosigkeit diskutierten.

Im „Wahl-Lokal“ ignoriert ein Restaurant kurzerhand die Bestellungen der Gäste und serviert stattdessen ihr eigenes, unappetitliches Menü, garniert mit Lügen, Verleumdungen und Schuldzuweisungen – Parallelen zum Verhalten der Regierungsparteien nach der Wahl wären rein zufällig.

„Gefühlsecht“ widmet sich schließlich der schlechten Idee des „Wählens nach Bauchgefühl“, indem es einen Architekten, einen Herzchirurgen und einen Strafrichter besingen lässt, wie sie ihren Beruf „einfach so nach Gefühl“ ausüben.

Und dann durfte ich vor der Pause selbst auf die Bühne und in meinem „Lied für Königstiger“ dem Publikum aufzählen, wie man in über 25 Ländern der Welt sich höflich in Richtung Toilette verabschiedet – der wahrscheinlich rechercheaufwendigste Song, den ich je schrieb.

17 Vorstellungen vor größtenteils ausverkauftem Haus, ein wunderbares Schauspielensemble und das nicht weniger wunderbare „Außerparlamentarische Orchester“ waren das halbe Jahr Arbeit vollkommen wert.

Diesmal im „APO“ musikalisch dabei:

Karen Ravn, Kerstin Kranz, Kanae Abe – Flöte
Martin Rövekamp – Trompete
Andy Nahapetian, Frank Gertich – Saxophon
Ekkehart Voß, Christoph Müller – Posaune
Christoph Buskies, Henry Altmann – Bass, Tuba
Michael Muth – Schlagzeug
und meiner Wenigkeit am Piano und manch anderem

Ich freue mich schon auf die nächste Wahl.

Wir schiffen das! Es ist wieder so weit: Wahlkabarett in Wedel

Wieder einmal darf ich im Theater Wedel mitwirken, diesmal ist (zum sechsten Mal?) wieder Kabarett angesagt. Ich habe ein paar Nummern geschrieben und sitze am Klavier. Mit mir auf der Empore ein bestens aufgelegtes „Außerparlamentarisches Orchester“, diesmal sogar siebenköpfig: Trompete, Saxophon/Klarinette, Posaune, Bass/Tuba, Schlagzeug, Klavier und – neu! – Flöte!

Seit etwa März arrangiere ich im Akkord (sic!) Songs für die Band, aber immer wieder haut es mich um, wenn ich bei der ersten Live-Probe den Sound echter Instrumente glänzen höre! Wahnsinn!

Inhaltlich sind wir wieder umtriebig: Nachdem wir vor vier Jahren nachts in den Reichstag eingestiegen sind, spielt das Geschehen diesmal an Bord eines Kreuzfahrtschiffes, das mit bemerkenswerten Passagieren und einer bemerkenswerten Crew in bemerkenswerter Mission unterwegs ist.

Weiterhin erfährt man eine Menge über Leberwurst-Eis, und auch die Duu-Jaas, die Alten Damen und das Kasperle sind wieder dabei.

Karten gibt es seit neuestem auch online beim Theater Wedel.

Kommet zuhauf. Nur zusammen schiffen wir das!

Einzelhandel: stationär oder schon ambulant?

Einkaufen gehen wird täglich schwerer. Ich weiß nicht mehr genau, wann das anfing. Vielleicht als Tchibo begann, in seinen Läden alles außer Kaffee zu verkaufen. Oder als Aldi Ende der Neunziger plötzlich Computerfachmarkt wurde. Schon damals beschlich uns doch das Gefühl, dass Laden und Ware eigentlich nicht zusammengehören!

Und wie sieht es heute aus? Zum Paketabholen gehe ich in den Weinladen, denn dort bringt der Postbote es ungefragt hin, wenn ich nicht zuhause bin. Will ich hingegen nur eines abgeben, so kann ich das auch beim Bäcker tun. Früher war dafür die Post zuständig, aber die möchte heute in erster Linie Versicherungen und USB-Sticks verkaufen. Bei uns im Stadtteil verkauft sie ironischerweise auch Brot. Glühbirnen (100 Watt, für alles darunter kann man auch biolumineszentes Plankton verwenden) bekomme ich im Werkzeugfachhandel. Eine dafür geeignete Lampe (mit Keramikfassung) im Zooladen (für die Eidechsen, wissenschon). Bier gibt es an der Tankstelle. Fällt mir das Bierglas aus der Hand, gehe ich damit — richtig! — zum örtlichen Headshop, denn dort gibt es den anscheinend letzten verbleibenden Glasbläser Hamburgs.

Und obwohl der ganz viele Cannabisblätter an seinem Schild dran hat, gibt’s da nix zum Kiffen. Dafür müsste man zum Beispiel zum Busbahnhof, der so heißt, weil da früher mal die Bahn Busse fahren ließ. Zwischendurch machte das auch mal die Post. Also, Busfahren, nicht Cannabis verkaufen. Habe grad gelesen, demnächst macht das die Apotheke. Also, Cannabis verkaufen, nicht Bus fahren.

Obwohl, wer weiß.

Schizofilm

In einem meiner nächsten Musikvideos möchte ich gleichzeitig Personen im Set haben, die dort aber gar nicht gleichzeitig waren und sich im Idealfall nie begegnet sind.

Habe daher mal ein wenig mit Premieres Korrekturmasken herumgespielt:

Das ist natürlich weit weg von Perfektion (man beachte den Mostly Wireless Bass), aber für planlos aus der Hüfte geschossen fand ich das Ergebnis ganz gut. Die  automatische Helligkeitsanpassung der Kompaktkameras ist allerdings ein Problem.

He Lücht!

In meinem Weihnachtsmärchen „Piraten im Weihnachtsstress“, das im Dezember im Theater Wedel gelaufen ist, darf ich auch hin und wieder selbst auftreten — in Gestalt des Barkassenführers „He Lücht“, der als Rezitativ durch das Geschehen führt und es dabei mit der Wahrheit nicht so genau nimmt. Begleitet von den wunderbaren Jungs des Spitzerdorf-Schulauer Männergesangsvereins, der per Video eingespielt wird.

Ich habe von zwei der Rezitative mal Videos zusammengeschnitten. Viel Spaß beim Mitsingen!

Nach der Show ist vor der Show

So, mit erfolgreichem Abschluss des Jahres 2015 ist auch die Theatersaison meines Familienweihnachtsmärchens „Piraten im Weihnachtsstress“ zuende. Über dessen Fortgang habe ich ein Jahr lang im Piratenblog Buch geführt.

Aber es wäre ja schade, wenn es bei dieser einen Aufführungssaison bleiben sollte, oder? Daher habe ich für das Stück eine Website erstellt, die sich an Amateur- und Profibühnen richtet, die vielleicht gerade auf der Suche nach einem neuen Weihnachtsstück ist. Nach Weihnachten ist ja auch immer vor Weihnachten.

Also, hier ist die Website für Piraten im Weihnachtsstress, ein modernes Weihnachtsmärchen.

Ja, mit V. Ohne U.